Ein Glosse als Gastbeitrag von Klaus Ender
Es gibt ja seit der Wende so manch kuriosen Millionbau, aber dieser Parterre - überdachte Schuppen mit seinen Riesen-Klos an der Vorderseite und sein "auf wenige Besucher" minimiertes Häppchen-Buffet gehört doch wohl nicht dazu....
Man schaut sich "gezwungenermaßen" nochmal um in der Hoffnung, etwas übersehen zu haben, aber bei aller Liebe zur Insel Rügen, fiel keinem der 6 Urlauber, die am Dienstag d. 27. 6. 2017 von 12 bis 13 Uhr anwesend waren, etwas Positives auf. Dann wagte ein Ehepaar eine Frage an die Dame vom Buffet zu richten: "Wissen Sie, ob es vom Wissower Klinken noch einen Abstieg zum Strand gibt?"
Die Buffet-Dame schaute irritiert auf und sagte: "Wissen Sie - ich arbeite hier und gehe nicht spazieren, wie soll ich das wissen...
Am Klinken traf ich das ältere Paar wieder und beide resümierten: "Soviel Desinteresse ist ja kaum zum aushalten; sie arbeitet in einem Informationszentrum und kennt sich nicht aus!" Das Kopf schütteln wurde in der Gruppe, die noch wandern wollte, zum allgemeinen Echo. Ein älterer Herr sagte sich fragend: "Und dafür war die Merkel hier???
Ich fragte mich, als ich noch 3 Fotos machte (mehr ist der Bau nicht wert), ob man in MV so unkritisch geworden ist, dass man alles bejubelt. Wer dort rein geht, geht schnell wieder raus, weil man seinen Urlaub wirklich besser nutzen möchte. Doch draußen ist's nicht besser...
Man fragt sich auch - wenn schon kein einziges Auto zur Waldhalle fahren darf, warum ein so öder und übergroßer Platz angelegt wurde. Sollte da noch etwas wachsen, fragt man sich, wer soll das pflegen? Aus Erfahrung wissen wir, wieviel nachgepflanzte Allee-Bäumchen vertrocknet sind, weil sie niemand mit Wasser versorgte. Sollte das hier anders werden?
Man schaut sich "gezwungenermaßen" nochmal um in der Hoffnung, etwas übersehen zu haben, aber bei aller Liebe zur Insel Rügen, fiel keinem der 6 Urlauber, die am Dienstag d. 27. 6. 2017 von 12 bis 13 Uhr anwesend waren, etwas Positives auf. Dann wagte ein Ehepaar eine Frage an die Dame vom Buffet zu richten: "Wissen Sie, ob es vom Wissower Klinken noch einen Abstieg zum Strand gibt?"
Die Buffet-Dame schaute irritiert auf und sagte: "Wissen Sie - ich arbeite hier und gehe nicht spazieren, wie soll ich das wissen...
Am Klinken traf ich das ältere Paar wieder und beide resümierten: "Soviel Desinteresse ist ja kaum zum aushalten; sie arbeitet in einem Informationszentrum und kennt sich nicht aus!" Das Kopf schütteln wurde in der Gruppe, die noch wandern wollte, zum allgemeinen Echo. Ein älterer Herr sagte sich fragend: "Und dafür war die Merkel hier???
Ich fragte mich, als ich noch 3 Fotos machte (mehr ist der Bau nicht wert), ob man in MV so unkritisch geworden ist, dass man alles bejubelt. Wer dort rein geht, geht schnell wieder raus, weil man seinen Urlaub wirklich besser nutzen möchte. Doch draußen ist's nicht besser...
Man fragt sich auch - wenn schon kein einziges Auto zur Waldhalle fahren darf, warum ein so öder und übergroßer Platz angelegt wurde. Sollte da noch etwas wachsen, fragt man sich, wer soll das pflegen? Aus Erfahrung wissen wir, wieviel nachgepflanzte Allee-Bäumchen vertrocknet sind, weil sie niemand mit Wasser versorgte. Sollte das hier anders werden?
Die Gemeinden sind so klamm, dass sie über Jahre hinweg kein Geld aufbringen können, um den Hochsitz am Nonnensee oder den Grümbke Turm zu renovieren - und die (schon immer) abgestürzten Treppen im Nationalpark werden z.T. auch nicht mehr ersetzt. Vielleicht trösten sich die nun allseitig informierten Besucher damit, dass sie nicht mehr jede Treppe besteigen können, dass dafür aber die Kurtaxe steigt.
Das zusätzlich erworbene Geld kann dann wieder in unsinnge Projekte fließen. Vielleicht finden wir noch andere "Ottos", die das mitfinanzieren. Apropos Otto - Ob das auch für Sassnitzer gilt, dass man ein paar Tausender rüber schiebt und in Hamburg oder München ein Ausflugslokal, einen Biergarten, eine S-Bahnstation oder Straßennamen bekommt? Wenn das Schule macht, sehe ich schwarz.
Wenn Otto erkennt, dass hier im Osten (für Geld) alles möglich ist, dann verdrängt er Toyota und schreibt: "Alles ist möglich - OTTO!" Und sollten auch wir Rüganer im goldenen Westen unsere Käuflichkeit demonstrieren dürfen, dann hätte unsere Firma eine noch größere Chance, weil wir unseren Namen nicht zusätzlich kaufen und anbringen müssten - sondern ihn nur "fett" machen. Wir würden dann alle ran kriegen, die ihr Amt mit unserem Namen mißbrauchen: Vorsitzender - Beisitzender - Kalender - Vierzehnender - Regierender.
Die Otto-Frage möchte ich lieber mit Humor beenden und rufe: "Mein Gott - Walter!"
Die Plakat-Wut der Informationszentren ist ungebrochen und uns Ostdeutsche erinnert die Polemik daran, dass man uns zu "besseren" (sozialistischen) Menschen erziehen wollte. Das ging "daneben" und ich glaube auch nicht, dass durch diese bunte Pappe die Liebe zur Natur wächst. Man kann diese Manie auch überziehen und die Besucher damit anöden.
Das was Natur ist, machen sie kaputt - und das, was weder den Menschen noch den Tiere, noch der Vegetation dient, wird mit Millionen finanziert. Dieses neue Unesco-Weltterbeforum ist erstaunlicherweise "gratis" zu besuchen. Darüber wundert man sich nicht, denn es gibt keinen Grund, dafür Eintritt zu verlangen. In allen Gesprächen mit den Besuchern, wurde tief bedauert, dass es die alte Waldhalle nicht mehr gibt. Rügen hat wieder mal ein Stück Historie und Lebensqualität verloren.
Wenn Otto erkennt, dass hier im Osten (für Geld) alles möglich ist, dann verdrängt er Toyota und schreibt: "Alles ist möglich - OTTO!" Und sollten auch wir Rüganer im goldenen Westen unsere Käuflichkeit demonstrieren dürfen, dann hätte unsere Firma eine noch größere Chance, weil wir unseren Namen nicht zusätzlich kaufen und anbringen müssten - sondern ihn nur "fett" machen. Wir würden dann alle ran kriegen, die ihr Amt mit unserem Namen mißbrauchen: Vorsitzender - Beisitzender - Kalender - Vierzehnender - Regierender.
Die Otto-Frage möchte ich lieber mit Humor beenden und rufe: "Mein Gott - Walter!"
Die Plakat-Wut der Informationszentren ist ungebrochen und uns Ostdeutsche erinnert die Polemik daran, dass man uns zu "besseren" (sozialistischen) Menschen erziehen wollte. Das ging "daneben" und ich glaube auch nicht, dass durch diese bunte Pappe die Liebe zur Natur wächst. Man kann diese Manie auch überziehen und die Besucher damit anöden.
Das was Natur ist, machen sie kaputt - und das, was weder den Menschen noch den Tiere, noch der Vegetation dient, wird mit Millionen finanziert. Dieses neue Unesco-Weltterbeforum ist erstaunlicherweise "gratis" zu besuchen. Darüber wundert man sich nicht, denn es gibt keinen Grund, dafür Eintritt zu verlangen. In allen Gesprächen mit den Besuchern, wurde tief bedauert, dass es die alte Waldhalle nicht mehr gibt. Rügen hat wieder mal ein Stück Historie und Lebensqualität verloren.
Bei Verneinung kann dann der gesamte Buchenwald gerodet werden. Wenn dann im Kamin das Feuer mit rügener Buchen knistert, die Bilder von C. D. Friedrich im Geiste aufsteigen, dann kommt man nicht umhin, zu sinnieren: "Ach muss das eine schöne Zeit gewesen sein, als die Buchen noch höher als die heutigen Windräder waren." Wir müssten mal wieder ein UNESCO-Welterbe-Forum aufsuchen, da sollen sie noch so herrliche Naturerlebnisse auf 3 D haben... Es ist so herrlich zu sehen, was wirkliche Natur ist."
Nun hoffe ich, dass diese Glosse keine Majestätsbeleidigung ist (die Majestäten gelten zwar als ausgestorben), aber sie regieren noch so.
Mit untertänigstem Vergnügen!
Nun hoffe ich, dass diese Glosse keine Majestätsbeleidigung ist (die Majestäten gelten zwar als ausgestorben), aber sie regieren noch so.
Mit untertänigstem Vergnügen!
Klaus Ender, der bekannte Fotograf und Buchautor hat auch
alle Fotos (Copyright: Klaus Ender) für diesen Beitrag bereitgestellt.
Als "Alt-Sassnitzer", der selbst in der Stadt lebte und wohnte bewegt ihn immer noch das Geschehen in Sassnitz und auf Jasmund.
Weiterführende Links weiteren Gastbeiträgen:
Der we(h)r(t)lose Nationalpark (11.07.2017)
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Zu unseren Gastautoren zählen u.a.:
Klaus Ender, Holger Friedrich, Siegbert Geitz, Frieder Jelen, Dirk Liedtke, Kurt und Susanne Monz, Judith Schwarz, Herbert Trilk, Maik Zilian
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Zu unseren Gastautoren zählen u.a.:
Klaus Ender, Holger Friedrich, Siegbert Geitz, Frieder Jelen, Dirk Liedtke, Kurt und Susanne Monz, Judith Schwarz, Herbert Trilk, Maik Zilian