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Rügenfestspiele: Lothar Krompholz (links) als Störtebeker (Foto aus dem Nachlass von KuBa / Archiv: J. Barthel) |
Im Sinne des Sozialismus hatte man sich zur Aufgabe gemacht, nationale Volksschauspiele und Volksopern zu schaffen, in denen die "bedeutenden Gegenstände unserer Geschichte aus unserer Sicht neue Gestalt gewinnen." So wurden schon 1959 die Festspiele durch die DDR interpretiert. Die Bezirksleitung Rostock der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) trug sich dabei seit 1958 mit dem Ziel alljährlich wiederkehrende Rügenfestspiele durchzuführen. Störtebeker, der sich inzwischen zum Volkshelden gewandelt hatte und dessen Leben längst zum Mythos geworden war, der sich sogar über Jahrhunderte durch Sagen von Generation zu Generation überlieferte, schien dafür die geeignete Projektionsfläche zu sein.
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Rügenfestspiele: Lothar Krompholz mittig als Störtebeker (Foto aus dem Nachlass von KuBa / Archiv: J. Barthel) |
Und auch die künstlerische Vorbereitung des Balladenstoffes bedurfte eines gewaltigen Vorlaufs, bei dem von Anfang an das Zusammenwirken zwischen Laien- und Berufskünstlern Konzept war. So ist es - soviel sei an dieser Stelle angemerkt - bis heute geblieben.
Wer es genauer wissen möchte, dem sei gesagt, dass 1959 u.a. die Chöre vom Diesterweg-Institut Putbus, vom VEB Fischfang Saßnitz, vom VEG Güttin, von der Oberschule Bergen, der Gewerblichen Berufsschule Bergen, der Volkschor Sagard, der Volkschor Garz, der Chor der Gemeinde Ralswiek, Der DFD-Chor Lietzow, das Pionierensemble Binz, die Chöre der MTS-Bereiche Altenkirchen, Garz, Gademow, Gingst, Sagard, Samtens und Zirkow sowie Chöre der Theater Greifswald, Putbus und Stralsund dabei waren.
Außerdem auch Tanzgruppen der Insel - aus Bergen, Güttin, Putbus, Wiek, Zirkow, Binz, Sellin, Kluis, Göhren und Alt Reddevitz. Dazu die Tanzgruppen und Orchester von Greifswald, Stralsund und Putbus, Kleindarsteller von der ganzen Insel und eine Reitergruppe der Rügener Gesellschaft für Sport und Technik (GST). Außerdem noch Soldaten der Land- und Seestreitkräfte.
Wer es genauer wissen möchte, dem sei gesagt, dass 1959 u.a. die Chöre vom Diesterweg-Institut Putbus, vom VEB Fischfang Saßnitz, vom VEG Güttin, von der Oberschule Bergen, der Gewerblichen Berufsschule Bergen, der Volkschor Sagard, der Volkschor Garz, der Chor der Gemeinde Ralswiek, Der DFD-Chor Lietzow, das Pionierensemble Binz, die Chöre der MTS-Bereiche Altenkirchen, Garz, Gademow, Gingst, Sagard, Samtens und Zirkow sowie Chöre der Theater Greifswald, Putbus und Stralsund dabei waren.
Außerdem auch Tanzgruppen der Insel - aus Bergen, Güttin, Putbus, Wiek, Zirkow, Binz, Sellin, Kluis, Göhren und Alt Reddevitz. Dazu die Tanzgruppen und Orchester von Greifswald, Stralsund und Putbus, Kleindarsteller von der ganzen Insel und eine Reitergruppe der Rügener Gesellschaft für Sport und Technik (GST). Außerdem noch Soldaten der Land- und Seestreitkräfte.
Der erste Störtebeker war übrigens Lothar Krompholz und seine Trebele Erika Solbrig.
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Plakat der Festspiele 1960 - aus dem Nachlass von KuBa (Archiv: J. Barthel) |
Warum gerade 1959 die Rügenfestspiele begannen? Die Festspielleitung beantwortete die Frage damals so, dass dies ein Geschenk an den 10. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gewesen wäre.
Die künstlerische Handschrift gaben den Festspielen dabei Kurt Barthel (KuBa) , der die Ballade geschrieben hatte, Günter Kochan, der für die Musik verantwortlich war und Hanns Anselm Perten, der die Regie führte - alle drei waren zu dieser Zeit übrigens bereits Nationalpreisträger.
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Vor 50 Jahren starb der Autor Kurt Barthel (KuBa) - ein Nachruf in der "Neuen Zeit" v. 14.11.1967 (Archiv: J. Barthel) |
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1980: Werbematerial und neues Logo für die Rügenfestspiele |
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Rügenfestspiele 1980: Diskussion (Foto: Klaus Ender) |
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Rügenfestspiele 1980: Aufstand (Foto: Klaus Ender) |
Und so war es 1993 - als die Störtebeker-Festspiele durch Intendant Peter Hick und seine Mitstreiter aus der Taufe gehoben wurden und an gleichem Ort das historische Erbe rund um die Geschichte des Klaus Störtebeker wieder aufnahmen - für all jene, die nun zwischenzeitlich erwachsen geworden waren, eigentlich nur folgerichtig, dass auch diese Geschichte weitererzählt wird...
Weitere Informationen zu den Störtebeker Festspielen
Weitere Informationen zu den Störtebeker Festspielen
Wir danken für die Fotos aus dem Nachlass von Kurt Barthel (KuBa) - Archiv Jochen Barthel
und von dem Rügener Fotografen und Autor Klaus Ender
Mehr zu Klaus Störtebeker:
Rügenfestspiele 1980: Comeback für Störtebeker / Mythos Störtebeker (1) Die Legende / Mythos Störtebeker (2) Der Hintergrund / Mythos Störtebeker (3) Die Rügenfestspiele / Mythos Störtebeker (4) Hinter den Kulissen / Mythos Störtebeker (5) Die Rückkehr / Mythos Störtebeker (6) Die Erinnerung
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