Liebe Rüganer,
der Verlust ist schleichend und für jeden spürbar: Rügen schafft sich ab! Aber warum lassen wir es zu, dass einige Wenige das "über Bord" werfen, ...was unsere Insel ausmacht, ...worauf wir zu Recht stolz sind, ...was uns über Jahrhunderte zu einem Sehnsuchtsziel werden liess? Und wie lange wollen wir eigentlich noch warten, wie weit diese Wenigen ihre Gier und Profilierungssucht noch treibt?
Die Insel hat im Laufe der letzten hundert Jahre viele schwere Wunden erhalten. Zwei sollen an dieser Stelle stellvertretend für den rücksichtslosen Umgang mit ihr genannt werden: Der Bau eines KdF-Seebades "Rügen" in Prora und eines Fährhafens in Mukran. Beide Großvorhaben entspringen einer Zeit, in der es den Rüganern nicht möglich war, darauf einen entscheidenden Einfluß zu nehmen. Sie waren verordnet. Dies ist heute nicht mehr so. Die Möglichkeiten, die sich uns zur Mitbestimmung bieten, gilt es zu nutzen: Sei es bei der Verhinderung von Windgroßanlagen im Westen der Insel oder dem Bauen im Außenbereich. Ermutigend ist dabei, dass, einhergehend mit dem Bedeutungsverlust der Parteien, auf der Insel Bürgerinitiativen in das entstandene Vakuum vorstoßen. Es ist richtig, dass sie dabei wieder die Interessen der Bürger selbst vertreten. Und dies ist durchaus erfolgreich, wie die Verhinderung eines Hochhausbaus in Prora (die Wenigen nannten es auch "Bücherturm") zeigt.
Wer nun bei der Brücke ins Nichts, die nach dem Willen der Stadt Sassnitz über dem Königsstuhl schweben soll, auf "die Grünen" hofft, der sei gewarnt! Bei dieser neuen "Sau", die vom Sassnitzer Bürgermeister durchs Dorf getrieben wird, müssen die Rüganer schon selbst aktiv werden, damit dieses Wahrzeichen der Insel nicht von einem fragwürdigen "Fallus" bekrönt werden soll. Denn der Naturschutzbund hat, wie mir ein Freund berichtete, erst in dieser Woche(!) von dem Vorhaben gehört. Gleiches soll für Baltic Pipe (!) gelten; jene polnische Erdgastrasse, die vor der Küste Rügens versenkt werden soll. Und das, obgleich man gegen Nordstream 2 (wie der WWF, der gemeinsam mit der Stadt Sassnitz das Nationalparkzentrum betreibt) zu Felde zieht. Das macht schon nachdenklich.
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Einst einreihiges Gehwegband duch den Ort, heute doppelreihig "saniert" und planerisch zerschnitten |
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"Urlaub ist unsere Natur" - dieses Foto sollte man den Gästen auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) zeigen |
Es gibt keinen Grund zur Klage, sondern nur einen Grund endlich selbst das Heft des Handelns zu übernehmen. Oder seid Ihr nicht mündig? Wer seine Schicksal in fremde Hände legt, hat nur Angst vor der Übernahme von Verantwortung. Diese Angst sollten Rüganer nicht haben. Vielleicht gäbe es sogar Schlüsselerlebnisse in Bezug auf einige Politiker, die an "Des Kaisers neue Kleider" erinnern. Am Ende trug er bekanntlich gar keine Kleider, sondern war nackt...
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