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Der lange Ritt nach Rügen: Die Begrüßung? ...mit tosendem Applaus! |
Sassnitz (SAS). Wer kennt ihn nicht? Gojko Mitić. Er war nicht nur einer der populärsten DEFA-Schauspieler, sondern auch einer der Erfolgreichsten. Schon sein erster Streifen für die Babelsberger Filmschmiede, die "Söhne der großen Bärin" , zog 1966 über 40 Millionen Besucher in die Kinos. Nun war er also da, endlich in Sassnitz.
Eingeladen wurde er zu der Veranstaltungsreihe "Treffpunkt Sassnitz", die schon einige prominente Gäste begrüßen konnte. Gojko Mitić ist dabei - gemessen an seinem Publikumserfolg - natürlich etwas Besonderes. Dies lässt der DEFA-Schauspieler allerdings nicht aufkommen. Er wirkt in sich ruhend, bisweilen selbstironisch und dennoch klar und unmissverständlich, wenn er seine Sicht auf die Dinge umreisst.
Wir sind noch vor dem offiziellen Einlass gekommen und sprechen in der Broiler-Bar des Rügen-Hotels über den bevorstehenden Nachmittag. Mit dabei: Brigitte Miesen vom Studio Hamburg Enterprises. Sie hat - gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins Kreideheilbad Sassnitz und dem Team des Rügen-Hotels einen großen Anteil am Gelingen der Sassnitzer Veranstaltungsreihe. Heute hat sie dafür nicht nur einen "Ritt" (auf einigen Pferdestärken) mit Gojko Mitić nach Rügen auf sich genommen.
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Erinnerungen an große Kinoerfolge gab es über die Leinwand |
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Norbert startet mit den ersten Fragen an Gojko Mitic |
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Eindrucksvoll erzählte Gojko Mitic von seinen Stunts, die er alle selbst machte |
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Wie alle Gäste der Veranstalsungsreihe erhielt auch Gojko Mitic seinen Hünergott als Glücksbringer |
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Da staunte auch der "Häuptling" nicht schlecht: Autogrammkarten aus mehreren Jahrzehnten |
Wer jedoch einen ganz harmonischen Nachmittag erwartet hatte, wurde auch hier überrascht, denn: Der Jugoslawienkrieg (1991-2001) wurde ebenso kritisch betrachtet, wie die Vernichtung unserer Natur - nicht nur auf Rügen. Die Kritik an dem Umgang mit der "Mutter Erde" gestaltete Gojko Mitić auch durch Zitate von Indianern sehr authentisch und am Ende des Nachmittags verlieh er seiner Kritik am Raubbau an Mutter Erde auch musikalisch Ausdruck. Beide Themen trafen dabei auch den Nerv der Anwesenden, die ihm für seine klaren und kritischen Worte Respekt zollten.
So zitierte er u.a. Tatanga Mani (1871 - 1967), vom Volk der Stoney mit den Worten:
"Vieles ist töricht an Eurer sogenannten Zivilisation. Wie Verrückte lauft ihr weißen Menschen dem Geld nach, bis ihr soviel habt, daß ihr gar nicht lang genug leben könnt, um es auszugeben. Ihr plündert die Wälder, den Boden, ihr verschwendet die natürlichen Brennstoffe, als käme nach Euch keine Generation mehr, die all dies ebenfalls braucht. Die ganze Zeit redet ihr von einer besseren Welt, während ihr immer größere Bomben baut, um jene Welt, die ihr jetzt habt, zu zerstören..."
So zitierte er u.a. Tatanga Mani (1871 - 1967), vom Volk der Stoney mit den Worten:
"Vieles ist töricht an Eurer sogenannten Zivilisation. Wie Verrückte lauft ihr weißen Menschen dem Geld nach, bis ihr soviel habt, daß ihr gar nicht lang genug leben könnt, um es auszugeben. Ihr plündert die Wälder, den Boden, ihr verschwendet die natürlichen Brennstoffe, als käme nach Euch keine Generation mehr, die all dies ebenfalls braucht. Die ganze Zeit redet ihr von einer besseren Welt, während ihr immer größere Bomben baut, um jene Welt, die ihr jetzt habt, zu zerstören..."
Es ist zweifellos einer der bewegensten Veranstaltungen von "Treffpunkt Sassnitz" gewesen, auch weil Gojko Mitic es verstand, diese Inhaltlich so unterhaltend wie kurzweilig zu gestalten, dass man am Ende verdutzt zur Uhr schaute und sich wunderte, wo die Zeit geblieben wäre. Der DEFA-Schaupieler nahm sich dabei für die zahllosen Autogramm-Wünsche die Zeit und hatte auch weit nach der Veranstaltung alle Hände voll zu tun. Eine der wohl schönsten Episoden dieses Nachmittags war ein weiblicher Fan, der eine ganze Galerie an Karten mit Autogrammen über Jahrzehnte hinweg gesammelt hatte. Das soviel Treue am Ende mit einem gemeinsamen Foto belohnt wurde, war für Gojko keine Frage.
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Das Organisationsteam von "Treffpunkt Sassnitz" mit Gojko Mitic |