Das Thema Nationalpark hatte in der Bevölkerung anfangs einen passablen Ruf, so dass sich viele Menschen, die sich um die Natur sorgten, angesprochen fühlten. Ich gehörte dazu. Aber ich konnte mich gar nicht so schnell dazu bekennen wie er an Glanz verlor.
Statt ehrenamtlich für Nationalparks tätig zu werden, entschied ich mich, eine Homepage ins Leben zu rufen, die sachlich, ehrlich und kritisch das Thema behandelt. So entstand vor ca. 15 Jahren meine 4. Homepage, die noch heute läuft. Ihr Titel: www.sorgenkind-ruegen.de
Schon die ersten Beiträge bewirkten Aufmerksamkeit, Interesse und Angebote, gemeinsam etwas zu tun, um weitere Naturschändungen zu verhindern.
Bevor alle Gesprächspartner überhaupt gemeinsam etwas bewirken konnten, wurde jeder Einzelne von seinen eigenen Problemen - und deren Bewältigung überrollt. Der Alltag hatte uns wieder!
Im Laufe der Zeit konzentrierte ich mich darauf, Kritik an Verantwortlichen zu üben und kritische Berichte in Zeitungen zu veröffentlichen und meine Natur-Bilder und Texte in Büchern zu publizieren. Die Themen waren fast ausschließlich die Natur, die ich in allen Varianten in Wort + Bild abhandelte. Aussagen von Schriftstellern und Naturschützern gab ich eigene Räume, um deren dringendste Appelle an die Bevölkerung bekannt zu machen und weitere Freunde der Natur zu gewinnen.
Die Zusammensetzung der von mir Kritisierten hat sich inzwischen stark verändert - wo vor 15 Jahren noch mittlere Beamte für Baumaßnahmen und Veränderungen in Nationalparks verantwortlich zeichneten, sind heute übergeordnete Instanzen tätig, die zu Gemeinschaften und staatlich verordnenden Konsortien motierten.
Die Prominenten von Politik und Wirtschaft (DBU, Umwelt-Minister, Bundes-Stiftung Umwelt, Bundeskanzlerin, verschiedenste Minister) gaben sich bei allen Projekten, in denen es um Natur ging, die Hände. Der einzelne Kritiker hat gegen diese Verbündeten keine reelle Chance, deren lukrative Projekte zu verhindern.
In den letzten Jahren sind mit dem Bau des Nationalpark-Zentrum, dem Adlerhorst Prora und dem "Otto-Haus" in der Stubnitz millionenschwere Bauten entstanden, die z. T. gar nicht genehmigt werden dürften. Unzählige alte Buchen wurden gefällt, Parkplätze inmitten kostbarer Natur angelegt - und als Dubiosum zum Schluss der skandalösen Geldverschwendungen, wurde die Straße der schlimmsten Kategorie - die Verbindungsstraße zur alten "Waldhalle" - mit einem Schotter belegt, der giftige Substanzen enthält und - als Sondermüll entsorgt werden müßte! Der eigentliche Skandal: Frau Dr. Merkel (einst Umweltministerin) war Gast der Einweihung des Otto-Hauses (nach dem Versandhaus-Besitzer benannt) - und ihr hatte man die schlechte Straße nicht zumuten können.
Wenn ich in meinem 80. Lebensjahr nun Bilanz ziehe, dann muss ich ähnlich der Aussage des Naturschützers Horst Stern, der am 80. Geburtstag gefragt wurde, was er in seinem Kampf gegen Umweltvernichter erreicht hat, sagen: NICHTS !!!
Klaus Ender, Autor und Naturfotograf
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Weitere lesenswerte Beiträge von Klaus Ender:
"Der we(h)r(t)lose Nationalpark" (11. Juni 2017) / "Von der Waldschenke zum "Mensch Otto Laden"... (3. Juli 2017) / Eine Insel verliert ihr Gesicht (4. März 2018) / Mehr Schein als SEIN... (13. August 2018)
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(Die von den einzelnen Autoren veröffentlichten Texte, Leserbriefe und Beiträge geben nicht die Meinung der Redaktion wieder)